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Von Ikonen bis Geheimtipps: Der Zauber hinter Vintage Designermöbeln

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Vintage Designermöbel erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und das aus guten Gründen. Sie vereinen eine einzigartige Kombination von Merkmalen. Dennoch stehen viele Käufer vor einem unübersichtlichen Markt, der Fehler unerbittlich bestraft. Ist das vermeintlich alte Möbelstück wirklich so alt und wertvoll, wie behauptet wird? Oder handelt es sich möglicherweise um eine Replik? Um Ihnen ein sicheres Einkaufserlebnis zu ermöglichen, zeigen wir Ihnen hier die wichtigsten Fakten zu diesem Thema!

Warum sind Vintage Designermöbel so begehrt?

Die Faszination für Vintage Designermöbel gründet sich wie bereits angesprochen auf eine Vielzahl von Aspekten, die je nach individuellen Vorlieben der Käufer variieren. Ein zentraler Anziehungspunkt ist zweifellos die Ästhetik dieser Möbelstücke.
Im Gegensatz zu modernen Möbeln, die oft durch ihre klaren Linien und glänzenden Oberflächen geprägt sind, zeichnen sich Vintage Designermöbel durch ein außergewöhnliches Design aus. Ihre besonderen Farben und die vielen verschiedenen, heute kaum noch zu findenden Formen sprechen viele Käufer an. Viele Fans fassen es auch so zusammen: Vintage Designermöbel haben noch einen Charakter.

Stabile Möbel mit hohem Sammlerwert

Die Verwendung hochwertiger Materialien und eine erstklassige Verarbeitung machen Vintage Designermöbel zu langlebigen Einrichtungsgegenständen. Häufig aus Massivholz gefertigt, überzeugen sie durch ihre natürliche Optik und Vielseitigkeit in der Gestaltung. Zudem kann das Holz in ganz verschiedenen Farben gebeizt oder lackiert werden. Weitere bei Vintagemöbeln häufig verwendete Materialien sind Edelstahl, Leder, hochwertige Stoffe wie Samt oder Seide sowie Glas, welches häufig gestaltet wurde. Diese qualitativ hochwertige Einzigartigkeit verleihen ihnen einen hohen Sammlerwert, der mit der Zeit oft steigt und damit auch ein interessantes Investment darstellt. Wer also beispielsweise Tische gebraucht kauft, bekommt damit meist einen massiv gefertigten Klassiker, der sich auch später wieder wertstabil weiterverkaufen lässt.

Individualität für Geschichtsliebhaber

Bei vielen anderen Produkten kennt man es: „Ach, das habe ich auch!“ Durch Massenproduktion werden sich die Menschen zumindest äußerlich immer ähnlicher. Wenn der Couchtisch oder die Anrichte in gefühlt jedem zweiten Haushalt steht, ist der Ausdruck von Individualität in den eigenen vier Wänden kaum noch möglich. Ein großer Reiz von Vintage Designermöbeln liegt in ihrer Seltenheit, die es den Käufern ermöglicht, einen individuellen Stil zu pflegen und eine einzigartige Wohnatmosphäre zu schaffen.

Vintage Designermöbel bieten zudem nicht nur die Möglichkeit, die Vergangenheit in die Gegenwart zu integrieren, sondern auch eine einzigartige Möglichkeit, Geschichte in den eigenen vier Wänden erlebbar zu machen. Diese Möbelstücke sind nicht nur funktionale Einrichtungsgegenstände, sondern auch Zeitzeugen vergangener Epochen und Designbewegungen. Häufig sind die Namen der dahinterstehenden Designer bekannt, die ihre eigene Lebensgeschichte in diesen Möbelstücken einen Ausdruck verliehen haben.

Wie unterscheidet man Repliken und Originale?

Wer sich einmal in einen 1953 von Eero Saarinen entworfenen Knoll Tulip Chair verliebt hat, wird im Internet vielleicht auf ein verlockend günstiges Angebot stoßen. Oder vielleicht sieht man in einer Kleinanzeige eine besondere Lampe, die als Vintage angeboten wird und die besonders günstig wirkt. Dann stellt sich sofort die Frage: Ist es ein Original oder eine Replik?

Repliken wirken zunächst als eine interessante Idee für den kleineren Geldbeutel, doch bergen sie oft große Probleme. Von einem möglichen Verstoß gegen das Urhebrrecht und seinen möglichen Folgen abgesehen, wenn das Möbelstück ohne Einverständnis des Designers nachgebaut wurde, folgt oft eine ganz andere böse Überraschung: Die verwendeten Materialien wie auch die Verarbeitung sind oftmals minderwertig. Was zunächst als günstiges Angebot erschien, lohnt sich bei genauerem Hinsehen doch nicht. Minderwertige Repliken erzielen dadurch auch oft einen deutlich geringeren Wiederverkauftswert.

Vorher ansehen ist Pflicht!

Besonders schwierig wird es aber, wenn man eine Replik als vermeintliches Original gekauft hat. Zwar könnte man dann den Kauf anfechten – aber die Aussicht auf Erfolg ist eher fraglich, insbesondere wenn man keinen schriftlichen Nachweis über die vermeintliche Authentizität hat. Deshalb sollte ein Designermöbelstück immer vorab geprüft werden. Welche Materialien verwendet wurden, kann man gut sehen, fühlen oder auch am Gewicht erkennen. Dabei sollte man auch auf die Verarbeitung, beispielsweise saubere Nähten, gleichmäßige Oberflächen und hochwertige Verbindungen, achten.

An Details lassen sich Original Vintage Designermöbel ebenfalls von Repliken unterscheiden. Dazu gehören kleinste Designunterschieden an nicht so gut sichtbaren Stellen. Zudem tragen die Originale häufig Herstellerkennungen, Seriennummern und Unterschriften des Künstlers. Zwar sind möglichst ungenutzten Modelle mit wenig Gebrauchsspuren sehr beliebt und erzielen noch höhere Preise, doch wenn es gar keine Nutzungsspuren gibt, sollte dies ein klares Warnsignal sein. Natürliche Altersspuren wie zumindest kleinste Gebrauchsspuren und eine Patina sind bei authentischen Vintage Designermöbeln immer zu finden.

Was muss man beim Kauf sonst noch beachten?

Sobald man sich sicher ist, ein Original vor sich zu haben, gibt es noch weitere Aspekte zu beachten. Im Laufe der Zeit kann ein Vintage Designermöbelstück verschiedene Veränderungen durchgemacht haben. Während der Austausch bestimmter Teile wie Schrauben üblich ist, steigt der Wert eines Möbelstücks in der Regel mit seiner Originalität. Eine Kommode, deren Gehäuse original ist, aber deren Schubladen, Griffe und Verzierungen vollständig ersetzt wurden, verliert deutlich an Wert.

Reparaturen sind manchmal unvermeidlich, können jedoch den Wert eines Möbelstücks mindern. In einigen Fällen sind Möbelstücke möglicherweise nicht mehr vollständig reparabel, werden jedoch dennoch instandgesetzt, was ihre Lebensdauer erheblich beeinträchtigen oder sie unbrauchbar machen kann.

Welche Vintage Designermöbel sind begehrt?

Was unterscheidet Vintage Designermöbel von Möbeln, die zwar alt, aber nichts besonderes sind? Einige Möbel sind auch wertvoll, wenn sie nicht von zumindest in der Fachwelt bekannten Designern entworfen wurden. Wer sicher sein will, sollte aber immer auf bekannte Modelle zurückgreifen.

Italienische Klassiker in allen Preisklassen

In der letzten Zeit sind italienische Möbel aus den 1970ern und 1980ern vor allem bei jüngeren Vintage-Fans sehr beliebt und werden daher auch immer wertvoller. Das sieht man beispielsweise bei dem kleinen Klappstuhl von Aldo Jacober für Bazzani. Diese gab es vor wenigen Jahren noch für etwa 50 EUR pro Stück zu finden, doch inzwischen sind sie kaum noch unter 100 EUR zu haben.

Wessen Geschmack lieber auf Größe ausgelegt ist, findet bei der Moloch Lampe von Gaetano Pesce ein spannendes Modell. Für die Stehlampe in Form einer Schreibtischlampe – nur eben fast drei Meter hoch – muss dann allerdings auch der Geldbeutel weitaus größer sein. Die Preise liegen im fünf- bis sechsstelligen Bereich. Gaetano Pesce, Enzo Mari oder Gabriella Crespi sind ebenfalls sehr begehrte Künstler, die ganz verschiedene Möbelstücke entworfen haben.

Schnäppchen beim abgeflachten Scandi-Trend?

Wer klare Linien bevorzugt, ist in Skandinavien der 1950er und 1960er richtig. Die Möbelstücke zeichnen sich durch eine schlichte Eleganz, Funktionalität und Natürlichkeit aus. Da der ganz große Trend vorbei ist, könnte hier das ein oder andere Schnäppchen zu finden sein. Das ist vor allem bei einstigen Massenprodukten der Fall wie dem LÖVET-Tisch von IKEA. Beim schwedischen Möbelhaus arbeiteten einst zahlreiche begnadete Designer, die stabile und langlebige Modelle entwickelt haben. Wer den Stil mag und gerne mehr investieren möchte, wird aber auch noch fündig: Vintage Designermöbel von Finn Juhl, Arne Vodder oder Hans Wegner sind auch in den letzten Jahren weiter im Preis gestiegen. Bei IKEA-Möbel sind übrigens aktuell eher Modelle aus den 1980ern bis Anfang der 90er beliebt.

Daneben gibt es noch einige andere Designer, die immer beliebter werden und wo die Preise steigen. Modelle von Philippe Starck sind noch nicht so extrem gefragt und sind auch für kleine Geldbeutel auf dem Vintagemarkt erschwinglich. Setzt sich aber der Trend fort, könnte das ein spannendes Investment werden. Cees Braakman ist hingegen bereits jetzt sehr bekannt und erzielt hohe Preise. Insbesondere seine Birch-Series und seine Japanese-Series haben in den letzten Jahren den Wert dennoch noch vervielfacht.

Eine gute Quelle für diese und weitere Vintage Designermöbel sind bekannte Auktionshäuser, wo häufig alle möglichen Preisklassen gehandelt werden. Aber auch Online-Händler wie Whoppah bieten gebrauchte Möbel und interessante Objekte zu fairen Preisen.

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