Bereits heute gilt die Reise mit einem Privatjet als die absolute Spitzenklasse des Luxus in der Luftfahrt und als die nächste Stufe über der First Class. Es sind dabei vor allem die kleineren Varianten, beispielsweise Learjets, die besonders gerne von Geschäftsleuten, aber auch immer von mehr gut betuchten Privatmenschen eingesetzt werden.
Die Lufthansa bringt dieses Konzept in Zusammenarbeit mit dem Flugzeughersteller Boeing nun auf eine ganz neue Ebene und gibt damit eine Vision für ein Reisekonzept oberhalb der Lufthansa First Class. Das „Celestial Star“ Programm soll ungeahnten Luxus für jene in die Reisen mit dem Flugzeug bringen, die das nötige Kleingeld dafür haben. Mit der eigenen Langstrecken-Maschine sollen nicht nur Reisen durch die ganze Welt ohne Zwischenstopp möglich sein, sondern es gibt eine Villa über den Wolken – quasi eine Super Luxury Klasse.
Was genau ist das Lufthansa Celestial Star Programm?
Auf der Dubai Air Show stellte die Lufthansa zusammen mit Boeing ein komplett neues Konzept für Luxus über den Wolken vor. Dabei handelt es sich nicht nur um einen einfachen Privatjet, sondern um eine fliegende Luxusvilla, die den höchsten Komfort bieten soll, den man sich bei einer Reise wünschen kann und damit die First Class Angebote um Längen überbietet. Zwar handelt es sich bisher nur um eine Simulation, die entsprechenden Bilder scheinen aber bereits das Interesse einer wirklich reichen Kundschaft auf sich ziehen. Das ist auch nötig, denn mit einem geschätzten Kaufpreis zwischen 500 und 600 Millionen Euro ist es selbst für die meisten derer, die man als reich bezeichnen kann, kein wirklich erschwingliches Vergnügen.
Das Celestial Star Programm basiert auf einer umgebauten Boeing 777-9. Konkret handelt es sich um das Modell BBJ 777-9, was eine Business-Variante dieses Flugzeugtyps ist. Was das Celestial Star Programm ausmacht ist aber nicht etwa das Langstreckenflugzeug, das bereits in der Grundkonfiguration eine Flugzeit von 22 Stunden haben soll. Damit lassen sich übrigens beliebig Routen zwischen zwei Städten auf dem gesamten Planeten miteinander verbinden, ohne dass ein Zwischenstopp nötig ist.
Viel mehr geht es um den Ausbau, der von der Lufthansa Technik vorgenommen wird. Nach eigenen Angaben wird bei dem Celestial Star Programm der Fokus auf eine Mischung zwischen hoher Funktionalität und Bequemlichkeit gelegt. Für diesen Zweck wurde der gesamte Innenraum des Flugzeugs neu konfiguriert. Neben verschiedenen Gemeinschaftsräumen, Schlafzimmern, ausgebauten Badezimmern, Büros und Konferenzräumen gibt es im hinteren Teil auch einen ausgebauten Business-Bereich, in dem beispielsweise Mitarbeiter entspannt mit auf die Reise genommen werden können.
Die Details zum Innenausbau im Celestial Star Programm
Es ist nicht das erste Mal, dass Lufthansa und Boeing das Konzept von diesem neuen Luxus in der Luftfahrt vorgestellt haben. Bereits im Mai 2023 wurden in der Schweiz die ersten Konzeptbilder präsentiert und sollen bereits dort auf das Interesse der Zielgruppe gestoßen sein. Aber was genau ist eigentlich die Zielgruppe? Ein genauer Blick auf den Innenausbau macht sehr schnell deutlich, welche Menschen die beiden Unternehmen mit diesem Konzept erreichen möchten.
Die Boeing 777-9X wurde komplett umgebaut und verfügt im vorderen Bereich über Gemeinschaftsräume, ein eigenes Büro mit Sitzplätzen für mehrere Mitarbeiter und einen Konferenzraum. Dabei wird natürlich auf ausgereifte Technik gesetzt. W-Lan und eine ständige Erreichbarkeit sind in diesen Sphären selbstverständlich. Der Besitzer des Flugzeugs verfügt darüber hinaus noch über ein eigenes Schlafzimmer mit ausgebauter Luxus-Duschkabine. Es soll jenen, die sich dieses Flugzeug leisten können also weder an Luxus noch an Möglichkeiten für die Produktivität mangeln.
Darüber hinaus gibt es auch für die anderen Passagiere im Flugzeug ein angenehmes Reiseerlebnis. Hochwertige First-Class-Sitze im hinteren Bereich der Boeing erlauben es, dass auf dem Flug auch die gesamte Entourage eine angenehme Reise hat. Ein Bar-Bereich, eine Rezeption und gemütliche Gemeinschaftsräume laden besonders bei langen Flügen dazu ein, es sich bequem zu machen und den Service zu genießen, der in einem solchen Flugzeug mit Sicherheit selbstverständlich sein wird.
Die Besonderheit bei den bisher vorgestellten Konzeptbildern liegt beim grundsätzlichen Design der Inneneinrichtung. Es ist relativ klar, dass man sich bei den ersten Bildern an Kunden aus der arabischen Welt richtet. Genau diese Welt wurde nämlich bei den Verzierungen, Bildern und der grundsätzlichen Atmosphäre eingefangen. Allerdings haben Lufthansa und Boeing bereits verkündet, dass man sich auf die individuellen Wünsche der Käufer einstellen kann und beinahe jede Form von Design in den Ausbau übernehmen könnte.
Erste Interessenten für Celestial Star sind bereits jetzt vorhanden
Dieser Luxus geht natürlich mit einem entsprechenden Preis für die Anschaffung einher. Der Listenpreis für das Flugzeug an sich liegt derzeit bei rund 400 Millionen Euro. Für den eigentlichen Innenausbau veranschlagt die Lufthansa Technik darüber hinaus weitere 120 Millionen bis 150 Millionen Euro. Dieser Preis basiert aber natürlich bisher nur auf den vorgestellten Konzepten. Gerade Kunden in diesem Bereich werden Extrawünsche haben, die noch einmal gesondert in die Rechnung einfließen werden. Man darf also davon ausgehen, dass ein Privatflugzeug dieser Art mit 600 Millionen Euro durchaus realistisch beziffert wird. Dazu kommen die allgemeinen Kosten für einen Flug und der Umstand, dass ein solcher Langstreckenflug natürlich auch entsprechende Flughäfen nutzen muss.
Das alles scheint die reichen Interessenten aber nicht abzuschrecken. Nach eigenen Angaben haben Lufthansa und Boeing bei den Messen bereits jetzt mehrere Interessenten aus verschiedensten Teilen der Welt gewinnen können und es ist davon auszugehen, dass schon in wenigen Jahren die ersten Flugzeuge dieser Art am Himmel zu finden sein werden.
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