Nach wie vor gilt der Guide Michelin als Gradmesser für die Qualität in der Spitzengastronomie. Ein Michelin-Stern kommt einem Ritterschlag gleich, bringt aber auch für den Koch und das Restaurant neue Pflichten mit sich. Doch bereits seit Jahren wird die Kritik an dem Restaurantführer immer lauter, denn zahlreiche Fachleute sehen ihn als überholt an.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, findet so manch einer, dass die Experten des Gudie Michelin nicht mehr mit der Zeit gehen würden. Die französische Küche würde immer noch als Maß aller Dinge angesehen, obwohl diese schon längst unter anderem von Spanien und einigen nordischen Städten abgelöst wurde. Generell würden die Kriterien zur Vergabe der Sterne an den aktuellen Entwicklungen und den Zeichen der Zeit vorbeigehen.
Paris stehe für die Kritiker des Guide Michelin immer noch an erster Stelle, gefolgt von London. Städte wie Berlin oder Wien würden im neuen Guide Michelin „Main Cities of Europe 2013“ nur in der zweiten Liga mitspielen, obwohl besonders Berlin schon lange mehr Drei-Sterne-Restaurants haben könnte. Zwei Michelin-Sterne halten hier zum Beispiel Christian Lohse im „Fischers Fritz“, Daniel Achilles im „Reinstoff“ oder Hendrik Otto im „Esszimmer“ im Hotel Adlon. Diese könnten in den Augen einiger Experten längst drei Sterne haben, die sie jedoch nicht bekommen, denn der Guide Michelin urteile nach sehr streifen Kriterien und alles andere als modern.
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