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Die besten Reviere für Segeltörns und Yachttouren in Griechenland

Für Segelfans bietet Griechenland gleich mehrere Reviere an, deren Eigenschaften sich teilweise deutlich unterscheiden und auch für Touren mit der eigenen Yacht oder einem Yachtcharter in Griechenland optimal geeignet sind. Von den ruhigen Gewässern der Ionischen Inseln bis zu den anspruchsvollen Bedingungen der Ägäis lockt Griechenland Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen an. Alle Gebiete haben ihren ganz eigenen Reiz haben und unterscheiden sich bezüglich des Wetters, der Infrastruktur und anderer Eigenschaften.

Ionisches Meer: Großes Revier für Einsteiger und Fortgeschrittene

Das Ionische Meer ist das einzige vor der Westküste des griechischen Festlands liegende Segelgebiet. Gleichzeitig wird es aber auch am meisten genutzt, denn das insgesamt 150 Seemeilen lange Revier, welches von der Nordküste Korfus bis zum Südzipfel von Zakythos reicht, ist auch für Einsteiger gut geeignet. Mit seiner beeindruckenden Vielfalt an Inseln, malerischen Küstenstädten und kristallklarem Wasser bietet das Ionische Meer eine ideale Kulisse für Segelabenteuer aller Art. Da Starkwinde eine Seltenheit sind, können Einsteiger und Familien das Revier sehr gut nutzen. Es gibt aber auch anspruchsvolle Segelrouten zwischen den Inseln, die eher etwas für fortgeschrittene Segler sind.

Das Ionische Meer teilt sich im Wesentlichen in zwei Gebiete auf, die jeweils ihre eigenen Reize und Charakteristiken bieten. Wer beide erkunden möchte, sollte sich wenigstens zwei Wochen Zeit nehmen. Die erste Region erstreckt sich rund um die Insel Korfu im Norden des Reviers. Von hier aus können Segler eine Vielzahl von nahen Zielen erkunden. Dazu zählen neben der Insel selbst das Festland und die Inseln Paxos und Antipaxos. Die Flugverbindungen zur Insel sind sehr gut ausgebaut. Die zweite Region liegt etwa 60 Seemeilen südlich von Korfu und erstreckt sich ab Lefkas bis nach Zakynthos. Lefkas ist oft der bevorzugte Ausgangspunkt für Segler, die den südlichen Teil des Ionischen Meeres erkunden möchten. Er ist über den Flughafen Preveza schnell zu erreichen und bietet einen sehr modernen Yachthafen. Hier können noch mehr Ziele erkundet werden als im Nordteil des Reviers. Die Inseln Meganisi, Ithaka, Kefalonia und Zakynthos sowie die wunderschönen Küstenabschnitte am Festland sind beliebt.

Die Ägäis: Segelregion, die durch den Meltemi geprägt ist

Die vier anderen Hauptgebiete für Griechenland-begeisterte Segler finden sich alle östlich des Festlands. Dazu gehören die Kykladen, der Saronische Golf, die Dodekanes und die Nördlichen Sporaden. Diese sind durch den Starkwind Meltemi geprägt, der beim Aufeinandertreffen von Tiefdruckgebieten aus Südwest- und Kleinasien und Hochdruckgebieten aus dem nördlichen Mittelmeer und dem westlichen Balkan entsteht. Der Begriff selbst stammt aus dem Türkischen und bedeutet „sanfter Wind“ beziehungsweise „Brise“. Tatsächlich ist der hauptsächlich aus dem Nordosten kommende Wind, der hauptsächlich zwischen Juni und September weht, allerdings eher stärker.

Mit Geschwindigkeiten von bis zu 7-8 Beaufort kann der Meltemi sogar sehr kräftig wehen, was einerseits für eine angenehmere gefühlte Temperatur sorgt, andererseits aber für größere Anforderungen an Segeltörns stellt. Das gilt insbesondere dann, wenn er plötzlich an Stärke zunimmt oder aus unvorhersehbaren Windrichtungen kommt. Die genauen Ausmaße dieser Effekte unterscheiden sich aber von Region zu Region, sodass es Gebiete mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gibt. Segler, die die Herausforderung des Meltemi annehmen, werden mit unvergesslichen Erfahrungen belohnt. Die Ägäis ist gesäumt von einer einmaligen Welt naturbelassener Inseln und antiker Ruinen, womit sie eine atemberaubende Kulisse für Segelabenteuer bietet. Viele erfahrene Segler kommen jedes Jahr wieder und können immer wieder etwas Neues entdecken.

Die Kykladen: Zentrum der Ägäis

Die Kykladen bieten zahlreiche Segelrouten zwischen den 24 bewohnbaren Inseln auf einer Fläche von 90 mal 100 Seemeilen. Wer mag, kann immer wieder an einer neuen Insel anlegen und dort die griechische Kultur mit den typischen weißen Würfelhäusern erleben. Die Entfernung zwischen den einzelnen Zielen ist so groß, dass ein langes Segelabenteuer erlebt werden kann. Dieser Vorteil ist vor allem für fortgeschrittene Segler empfehlenswert. Denn in dieser Region weht der Meltemi nicht nur sehr stark, sondern sorgt aufgrund der Entfernungen und der rundherum offenen Ägäis auch dafür, dass sehr hohe Wellen entstehen können. Im Lee der Inseln kann der starke Wind und die um die Insel kommenden Inseln sogar sehr hohe Anforderungen stellen, da die genauen Auswirkungen der Wellen nicht einfach zu erkennen sind.

Wer noch nicht in Griechenland war, sollte die Segeltour in Athen starten und die griechische Hauptstadt erkunden. Der zweite große Charterstützpunkt für die Kykladen ist der Hafenort Lavrion, der deutlich näher an der ersten kykladischen Insel liegt. Apropos Zeit: Beim Rückweg sollte deutlich mehr Zeit eingeplant werden, da dieser Richtung Norden und damit gegen den Meltemi führt. Auch sehr erfahrene Segler kommen daher nur langsam voran- Verspätungen sind daher an der Tagesordnung. Wer es etwas ruhiger mag, sollte die West-Ost-Route beginnend ab Layrion rund um die Inseln Kea, Syros, Delos, Mykono und Kythnos ansteuern. Diese liegen direkt südlich der Inseln Andros und Tinos, was die Starkwinde merklich abschwächt. Zudem muss nicht oder nur auf kurzen Strecken direkt gegen den Wind angekämpft werden. Längere Routen mit hohen Anforderungen führen hingegen in den Süden der Region mit den Inseln Paros, Naxos oder Ios. Am südlichsten liegt Santorin, dessen Natur besonders interessant ist: Sie ist von einem Vulkanausbruch aus dem 16. Jahrhundert komplett neu geformt wurden. Der Krater des Vulkans ist komplett mit Wasser gefüllt.

Direkt bei Athen gelegen: Der Saronische Golf

Wer seinen entspannten Segeltörn mit dem lauten und häufig anstrengenden Nachtlebens Athen verbinden möchte, findet im Saronischen Golf ein sehr interessantes Gebiet. Mit einer Ausdehnung von 60 mal 40 Seemeilen ist es zwar ein kleines Revier in der Ägäis, aber die Zahl der Boote ist hingegen noch höher. Das liegt nicht nur allein an der Nähe zum touristisch beliebten Athen, sondern auch an der Randlage im ägäischen Meer. Der Meltemi kann hier zwar ebenfalls kräftig wehen, sorgt aber nicht für so kräftige Wellen.

Die Inseln liegen alle relativ nah beieinander und können mit einem Zickzackkurs auch auf kürzeren Touren alle angesteuert werden. Dabei gibt es viele sehr interessante Gebiete. Ägina, Poros und Hydra sollten auf jeden Fall angesteuert werden. Wer mehr Zeit hat, kommt von hier außerdem zu vielen anderen Segelrevieren. Mit dem im 3. Jahrhundert v.C. aufgegebenen Mykene findet sich hier außerdem einer der historisch wichtigsten Städte Griechenlands.

Inseln des Dodekanes: An der Südküste der Türkei

Der Meltemi kommt bei den Inseln des Dodekanes plötzlich aus einer anderen Richtung, nämlich aus Nordwesten bis Westen. Das liegt daran, dass er um das türkischen Festland herumgelenkt wird. Allerdings ändert das an seiner Kraft nur wenig, da er fast genauso stark weht wie auf der offenen Ägäis. Das gilt insbesondere für die südlichste und auch bekanntesten der dortigen Inseln Rhodos. Von hier aus gibt es auch die meisten Charterangebote. In der Mitte des Reviers gibt es noch Kos, die ebenfalls als Ausgangspunkt dient. Samos ist die dritte große Insel der Region, die allerdings nur wenige Angebote aufweist.

Mit Rhodos als Ausgangspunkt empfiehlt sich dann naturgemäß die nördliche Richtung als empfehlenswert, was einen weiteren Vorteil bietet: Die anstrengendere Tour kommt zuerst, während auf der Rückreise die Starkwinde eher unterstützend wirken. Die Wege zwischen den verschiedenen Inseln ist sehr kurz. Das gilt auch für die Türkei. Da diese allerdings nicht in der EU ist, müssen insbesondere bei der Einreise diverse bürokratische Hürden beachtet werden. Für einen kurzen Ausflug ist dieser Aufwand nicht zu empfehlen, weswegen die Türkei besser Ziel eines separaten Urlaubs sein sollte.

Entspanntes Segeln in den Nördlichen Sporaden

Wer die Ägäis bevorzugt, aber nur begrenzte Segelerfahrungen hat, findet in den Nördlichen Sporaden eine interessante Alternative. Sie besteht aus den drei Hauptinseln Skiathos, Skopelos und Alonnisos. Da sich diese in einer West-Ost-Richtung liegen, kommen die Winde vor allem seitlich, was den Segeltörn schon deutlich einfacher gestaltet. Vor allem liegt die Region aber im Norden der Ägäis, wo sich der Meltemi noch nicht so verstärkt hat wie weiter südlich. Wer nur sehr wenig Erfahrung hat, sollte dennoch Unterstützung von einem erfahreneren Segler suchen.

Von der Inselgruppe deutlich abgelegen liegt Skyros. Ein Ausflug kann aber nicht nur für die Segler interessant werden, die mehr Seemeilen sammeln möchten. Mit Chora liegt eine der schönsten Dörfer der Ägäis auf Skyros. Das liegt schon allein am besonderen Aufbau des Dorfes, denn dieses wurde auf verschiedenen Terrassen eines kegelförmigen Felsens erbaut. Wer lieber einen kürzeren Segeltörn bevorzugt, findet zwischen den nördlichen Inseln zahlreichere kleinere Ziele mit spannenden Dörfern, wunderbaren Stränden und tollen Landschaften.

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