Wer hätte nicht gern ein strahlend weißes Lächeln? Leider sind die meisten Menschen nicht von Natur aus damit gesegnet. Auch durch die Ernährungsweise und andere Lebensgewohnheiten wird die Farbe der Zähne beeinträchtigt. Doch wie bekommt man weissere Zähne, helfen Hausmittel dabei oder sollte es doch lieber einem Zahnarzt überlassen werden?
Realistische und falsche Erwartungen für weißere Zähne
Gleich vorweg sei gesagt, dass strahlend weiße Zähne vor allem ein Kunstprodukt unserer Popkultur sind. Im Fernsehen und in Modemagazinen werden wir täglich mit unnatürlichen Bildern von weißen Zähnen konfrontiert, die mit dem natürlichen Zustand oft nicht viel zu tun haben. Oftmals wird mit Bildbearbeitung und Lichtfiltern kräftig nachgeholfen. Im wahren Leben sind nur wenige Menschen mit einem titanweißen Lächeln gesegnet. Daher sollte man, bevor man sich über die Farbe der eigenen Zähne Gedanken macht, zunächst die eigenen Erwartungen kritisch hinterfragen. Hinzu kommt, dass die Farbwahrnehmung sehr subjektiv und außerdem von vielen äußeren Einflussfaktoren abhängig ist. So wirken Zähne bei Menschen mit dunkler Hautfarbe in der Regel weißer, da der Farbkontrast zur Haut einfach deutlich höher ist.
Wer sich im Sommer regelmäßig in der Sonne bräunt, kann diesen Test einfach selber machen. Bei einem gebräunten Teint wirken die Zähne plötzlich strahlend hell, obwohl sie im Winter noch völlig gelb aussahen, obwohl sich an den Zähnen selbst gar nichts verändert hat! Wer außerdem seine Zähne in einem weiß gekachelten Bad bei künstlicher Beleuchtung begutachtet, der wird fast immer feststellen, dass er völlig verfärbte Zähne hat, auch wenn diese völlig gesund sind.
Gegen den Kontrast von kalkweißen Fließen hat auch der schönste Zahn keine Chance. Wer die Farbe seiner Zähne objektiv beurteilen will, der sollte dies daher im Freien in einer natürlichen Umgebung tun. Wer es ganz genau wissen will, kann auch einen fotografisch versierten Freund darum bitten, eine Aufnahme mit akkurater Farbwiedergabe anzufertigen. In der Regel wird man danach zur Erkenntnis kommen, dass die eigenen Zähne gar nicht so schlecht aussehen.
Die Farbe der Zähne – biologische Hintergründe
Zwei Faktoren bestimmen die Farbe der Zähne. Das ist einmal die Farbe des Zahnschmelzes und die Farbe des Zahnbeins, des sogenannten Dentins. Der Zahnschmelz ist im Idealfall transparent und beeinträchtigt daher die Farbe der Zähne kaum. Bei vielen Menschen hat er einen leichten gräulichen oder gelblichen Farbstich und kann somit die Gesamtfärbung der Zähne ebenfalls beeinflussen. Ausschlaggebend für die Farbe der Zähne ist jedoch vor allem das Dentin. Dieses hat eine weißgraue, weißbläuliche oder weißgelbliche Tönung und schimmert durch den Zahnschmelz hindurch.
Schon von Natur aus sind die Zähne somit nicht hundertprozentig weiß. Hinzu kommen ernährungsbedingte Einflüsse. Der regelmäßige Konsum von Gerbstoffen, zum Beispiel in Kaffee und bestimmten Teesorten, kann die Zähne verfärben, besonders wenn der Zahnschmelz nicht besonders dick ist. Insbesondere kann häufiger Tabakkonsum sich negativ auf die Zahnfärbung auswirken. Wer in dieser Beziehung empfindliche Zähne hat, sollte daher besonders bewusst auf seinen Lebensstil achten.
Helfen Hausmittel gegen verfärbte Zähne?
Als altes Hausmittel gegen verfärbte Zähne wird oftmals empfohlen, die Zähne mit Salz, Sand oder Asche zu putzen. Von diesen gutgemeinten Tipps kann eigentlich nur dringend abgeraten werden. Das Putzen mit diesen abrasiven Substanzen, womöglich noch mit viel Druck und hoher Geschwindigkeit, zerkratzt lediglich die Oberfläche des Zahnschmelzes. Wie bereits erläutert, liegt die Ursache von Verfärbungen aber viel tiefer im Zahnschmelz und in der Regel im Dentin. Das Traktieren der Zahnoberfläche mit Salz, Sand oder Asche hilft dabei überhaupt nicht weiter. Im Gegenteil, hierdurch entstehen in der Oberfläche des Zahnschmelzes Furchen, in denen sich dann Speisereste sammeln oder das Licht gebrochen wird, sodass der Zahn am Ende schlimmer aussieht als zuvor. Glücklicherweise lassen sich auf diese Weise malträtierte Zähne durch pfleglichen Umgang und notfalls durch eine zahnärztliche Behandlung wieder regenerieren, wenn die Schäden nicht zu groß sind.
Ebenfalls abzuraten ist von der Anwendung von Zitronensaft zur Zahnaufhellung. Es mag stimmen, dass Zitronensäure tatsächlich eine bleichende Wirkung hat. Allerdings löst die Zitronensäure auch das Calcium, einen Grundbestandteil des Zahnschmelzes an. Zahnschmelz, der mit Zitronensaft in Kontakt gekommen ist, weist kurzzeitig eine höhere Empfindlichkeit auf, die anhält, bis der pH-Wert im Mund sich wieder eingepegelt hat. Nicht umsonst warnen Zahnärzte davor, die Zähne direkt nach dem Verzehr von Zitrusfrüchten zu putzen, da hierdurch der Zahnschmelz stärker beansprucht wird. Die gleichen Vorbehalte gelten bei Backpulver, das ebenfalls als altes Hausmittel gegen Zahnverfärbungen gilt. Auch hier kann die Reinigung den Zahnschmelz angreifen. Zitronensäure und Packpulver eigenen sich zwar hervorragend zur Reinigung von Badezimmerarmaturen und Abflussrohren, aber nicht für die Zähne.
Eine häufig anzutreffender Ratschlag zur Zahnaufhellung sind Mundspülungen mit Kokos- oder Olivenöl. Tatsächlich gelten diese Öle als sehr gesund und ihre Anwendung schadet keinesfalls. Ob sie allerdings tatsächlich eine Zahnaufhellung bewirken, ist nicht gesichert.
Kosmetikprodukte zur Zahnaufhellung
In Drogerien und Supermärkten gibt es inzwischen zahlreiche Produkte, die Zahnaufhellungen mit dramatischen Effekten versprechen. Hier sollte man von der Werbung aber nicht zu viel erwarten. Grundsätzlich zu unterscheiden sind hier drei Produktarten. Zahncremes mit Bleaching-Effekt, Mundspülungen und Bleaching-Strips. Zahncremes mit beworbenem Aufhelleffekt enthalten meistens Mikropartikel, welche Ablagerung auf dem Zahnschmelz besonders aggressiv entfernen sollen. Hierbei kann es sich um keramische Partikel, aber auch um Mikroplastik handeln. Für den Zahnschmelz sind diese Produkte keinesfalls schonend und von ihrer permanenten Verwendung kann eigentlich nur abgeraten werden. Sie können durchaus helfen, hartnäckige Ablagerungen auf Zähnen zu entfernen, aber bei einem gut gepflegten Gebiss sollten diese eigentlich kein Problem darstellen. Zahnsteinablagerungen kann auch der Zahnarzt routinemäßig, kostenlos und vor allem im Handumdrehen entfernen.
Mundspülungen zur Zahnaufhellung sind ebenfalls seit geraumer Zeit frei im Handel erhältlich. Viele versprechen einen Aufhelleffekt schon nach wenigen Tagen. Tatsächlich liegen aber auch hier meist Welten zwischen Werbeversprechen und erzielbaren Ergebnissen. In gewissen Grenzen können einige dieser Produkte tatsächlich die Zähne aufhellen. Als negativ wird jedoch kritisiert, dass sie meist gesundheitsschädliche oder zumindest bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten. Von dauerhafter Anwendungen sollte daher Abstand genommen werden, auch wenn nichts dagegen spricht, die Zähne mit einer hochwertigen Mundspülung regelmäßig zu Pflegen. Anwender sollten aber einen kritisch Blick auf die Inhaltsstoffe werfen und unabhängige Tests zur Rate ziehen.
Die dritte Kategorie sind die Bleaching-Strips, auch White-Strips genannt. Hierbei handelt es sich um Kunststoffstreifen, die mit Wasserstoffperoxid beschichtet sind, einem Bleichmittel, das auch in der professionellen Zahnaufhellung zur Anwendung kommt. Sie galten früher als ein echter Geheimtipp und konnten wirklich überragende Ergebnisse erzielen. Allerdings ist seit 2012 die Konzentration von Wasserstoffperoxid in Bleaching-Strips gesetzlich stark begrenzt. Mit den aktuell erhältlich Produkten sind durchaus nuancierte Aufhellungen, aber keine dramatischen Effekte mehr zu erzielen.
Professionelle Zahnaufhellung beim Zahnarzt
Der Königsweg ist somit nach wie vor eine professionelle Behandlung durch einen Zahnarzt. Zum einen kann der Zahnarzt genau feststellen, wodurch die Verfärbungen herrühren und damit eine individuell abgestimmte Lösung anbieten. Ist eine mechanische Behandlung der Zahnoberfläche notwendig, da die Verfärbungen von Ablagerungen stammen, oder muss mit chemischen Mitteln die Verfärbung in der Tiefe der Zahnsubstanz behandelt werden? Zudem verfügt ein Zahnarzt über Mittel, die für Heimanwender unerreichbar sind, zum Beispiel Speziallampen mit UV-Licht. Generell wird ein Zahnarzt auch empfehlen, ob eine Aufhellung überhaupt sinnvoll ist oder ob individuelle Gründe, zum Beispiel Karies oder Zahnfleischerkrankungen, dagegen sprechen. Da es sich um einen rein kosmetischen Eingriff handelt, übernehmen Krankenkassen allerdings normalerweise nicht die Kosten. Daher kann es sinnvoll sein, sich zunächst unverbindlich online von einem Arzt beraten zu lassen, wie das hier bei Dokteronline möglich ist.
Fazit zur Zahnaufhellung
Wer schöne, weiße Zähne möchte, der muss vor allem auf die regelmäßige Zahnpflege achten, damit Verfärbungen gar nicht erst entstehen. Zudem sollte man nicht übertriebenen Schönheitsvorstellungen nachhängen, sondern realistische Erwartungen an die Farbe der Zähne haben. Wer dennoch ein weißeres Lächeln möchte, der kommt mit Hausmittel nicht sehr weit. Oftmals schaden diesen mehr, als dass sie Nutzen. Auch viele Produkte, die im Handel zur Zahnaufhellung vermarktet werden, haben eher einen zweifelhaften Nutzen. Geringe kosmetische Effekte sind mit einigen von ihnen tatsächlich zu erzielen, aber keine weltbewegenden Veränderungen. Zudem kann der Heimanwender oftmals nicht abschätzen, ob diese Produkte gesundheitsbedenklich sind. Wer wirklich unter stark verfärbten Zähnen leidet, der sollte daher den Zahnarzt seines Vertrauens konsultieren sich von diesem eine individuelle Lösung vorschlagen lassen.
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