Spermidin – ein kurios klingender Vitalstoff, der altersbedingten Zellveränderungen entgegenwirken soll. Der Name des Anti-Aging-Boosters, über den gerade alle reden, hat tatsächlich seine Wurzeln in seinem Wort-Verwandten: Erstmals wurde Spermidin im Jahr 1870 in der Samenflüssigkeit des Mannes nachgewiesen. In der Chemie als Polyamin bekannt, ist der Stoff in allen Lebewesen und Körperzellen zu finden – auch in pflanzlichen Lebensmitteln. Gleichzeitig sind bestimmte Bakterien unseres Darmtrakts in der Lage, Spermidin herzustellen.
Gut fürs Herz und gegen Haarausfall
Eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover wies den deutlichen Anti-Aging-Effekt von Spermidin nach. „In unserer Studie haben wir untersucht, wie sich eine längere Spermidin-Gabe auf häufig vom Alter betroffene Organe auswirkt und auf welchem Wege das geschieht“, erklärt Professor Dr. Evgeni Ponimaskin. Für ihre Untersuchungen führten die WissenschaftlerInnen einer Versuchsgruppe von gealterten Mäusen sechs Monate lang Spermidin über das Trinkwasser zu. Das überraschende Ergebnis? Nicht nur ein deutlich verringerter Haarverlust im Vergleich zur Kontrollgruppe.
„Die Spermidin-Zufuhr hat dafür gesorgt, dass die Tiere weniger Nieren- und Leberschäden und eine bessere leistungssteigernde Glukoseversorgung im Gehirn entwickelten.“
Professor Dr. Evgeni Ponimaskin
Für viele Menschen wird allerdings der herzschützende Effekt am spannendesten sein. Sogenannte Telomere im Herzgewebe verkürzen sich bei jeder Zellteilung im Laufe des Alters, bis der Zelltod eintritt. „Die Telomere waren bei den Spermidin-supplementierten Mäusen ähnlich lang wie bei jungen Tieren“, so Ponimaskin. Die Zellalterungsprozesse von Mäusen und Menschen laufen sehr ähnlich ab, daher könne eine Spermidin-Gabe in Form von Supplements auch beim Menschen eine kardio-protektive Wirkung zeigen.
Wie wirkt Spermidin im Körper?
Das Stichwort lautet Autophagie: Hierbei handelt es sich um einen Prozess innerhalb einer Zelle, der überflüssige und beschädigte Zellbestandteile abbaut und gleichzeitig Eindringlinge wie Krankheitserreger oder fehlerhafte Proteine beseitigt. Die Abfälle werden in einer Art „Recyclingprogramm“ wiederverwertet, was unsere Zellen jung hält und uns unter anderem vor Krankheiten schützt. Wie viele andere körpereigenen Prozesse, verliert aber auch die molekuläre Müllabfuhr mit zunehmendem Alter an Kraft.
Spermidin in Lebensmitteln
Insbesondere durch Intervallfasten kann der Prozess der Autophagie aktiviert werden. Für alle, die das nicht können oder möchten gibt es eine gute Nachricht: Auch mithilfe von spermidinreichen Lebensmitteln lässt sich das wichtige Selbstreinigungsprogramm zum Jungbleiben ankurbeln. Unter anderem mit diesen leckeren Beauty-Foods können Sie Ihre Zellerneuerung wieder in Schwung bringen:
- Pilze, darunter Champignons und Kräutersaitlinge
- Pinienkerne und Weizenkeime
- Obst wie Grapefruit, Äpfel oder Weintrauben
- Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Sellerie oder Blumenkohl
- Hülsenfrüchte, insbesondere Sojabohnen und Kichererbsen
- Reifer Käse
Spermidin in Nahrungsergänzungsmitteln
Wer über die Ernährung hinaus die körpereigene Zellregeneration „tunen“ möchte, kann auch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Verschiedene Hersteller, wie auch das vegan gewonnene Spermidin-Supplement von MoleQlar, haben die Kraft des Vitalstoffs entdeckt und bieten ihren Kunden Zellverjüngung in konzentrierter Kapselform an. Über Spermidin und andere wirksame Stoffe und Methoden, jung zu bleiben, berichtet auch Nina Ruge in ihrem Bestseller-Buch.
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