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Junghans Max Bill – Geschichte eines Uhrenklassikers

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Junghans ist ein deutscher Uhrenhersteller aus dem Schwarzwald. Das Unternehmen wurde 1861 in Schramberg gegründet und war zeitweise der größte Uhrenhersteller weltweit. Firmengründer war Erhard Junghans. Der Uhrenhersteller stellt Uhren mit allen Technologien und Uhrwerken her. Insgesamt bewegen sich die Preise der Marke Junghans in einem Rahmen von rund 250 – 18.000 Euro, wobei sich viele Modelle in einem Preisbereich um die 1.000 Euro bewegen. Ein absoluter Junghans-Klassiker ist die Max Bill, ein Werk des Bauhauskünstlers Max Bill.

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Junghans Max Bill
Bei dieser Uhr handelt es sich um legendäres Modell, welches dem Entwurf des Bauhauskünstlers Max Bill entsprungen ist. Herausstechend ist das klare und zeitlose Design. Die Funktionalität wurde auf das Wesentliche reduziert. Als Vorlage für seinen Entwurf nahm Max Bill eine Küchenuhr zu Hand.

Max Bill lebte von 1904 bis 1994. Er war nicht nur Architekt, sondern auch Künstler. Mitte der 50er-Jahre wurde er von der Firma Junghans beauftragt, ein Uhrenmodell zu designen. Dabei ging es ursprünglich um die Gestaltung einer Küchenuhr. Dieses Modell erschien auch im Jahr 1956. An der Entwicklung waren auch Studenten der Hochschule für Gestaltung in Ulm beteiligt.

Junghans gab einige Vorgaben für die Gestaltung wie das mechanische Acht-Tage-Werk Exakta, den Werkstoff Keramik und die Integration eines Kurzzeitmessers. In der Umsetzung wurde vor allem größter Wert auf die Funktionalität gelegt. Überflüssiger Schnickschnack war hier nicht zu finden.
Eine Voraussetzung war für Max Bill, dass die Zeit perfekt ablesbar sein muss. Entsprechend wurden für das Ziffernblatt nur die minimal notwendigen Elemente verwendet. Hierzu gehören die Minutenskala in Form von kurzen Strichen und die Stundenskala, für welche er längere Striche sowie arabische Zahlen verwendete. Weiter wurden drei Zeiger integriert. Die Optik ist nüchtern. Dennoch sind die Zahlen kreativ gestaltet.

Auch die Form des Ziffernblattes ist logisch gestaltet und daher rund. Dies ist ein Abbild der Bewegungen der Zeiger. Weiter wurde noch ein Kurzzeitmesser integriert, welcher nach der gleichen Logik gestaltet wurde. Dieser befindet sich unterhalb des Ziffernblattes, so dass sich als Gesamtbild für die Uhr eine Tropfenform ergibt. Diese Form entspricht dem Stil der 50er-Jahre. Die Farbwahl fiel auf hellblau. Pastellfarben waren eine charakteristische Färbung der Nachkriegszeit. In den folgenden Jahren wurden die Uhren technisch weiterentwickelt und verfeinert. Sie erhielten erst das Batteriewerk Elektora und anschließend das transistorgesteuerte ATO-Mat-Werk.

Auf Basis dieser Küchenuhr entstanden weitere Entwürfe, wie die Max Bill Armbanduhren. Auch hier wurde das Ziffernblatt in kleinerer Form übernommen. Die Armbanduhren von Max Bill erschienen ab 1961. Vor allem die Minuten- und Stundenanzeigen in Strichform wurden übernommen, ebenso wie die charakteristische Schreibweise der Zahlen.
Hier fällt besonders die Zahl 4 auf. Max Bill entwarf aber auch Uhren, deren Ziffernblatt lediglich die Minuten- und Stundenstriche aufweisen. Auf Zahlen wurde hier grundlegend verzichtet. Lediglich alle drei Stunden beginnend bei 12 Uhr ist ein Leuchtpunkt markiert, welcher die Ablesbarkeit erleichtert. Seitens der Firma Junghans wurde das Handaufzugskaliber J84 als Werk für die Uhr hinzugefügt.

Junghans schlug mit diesem puristischen Uhrendesign generell eine neue Richtung ein. Die Uhren unterschieden sich deutlich von anderen, doch meist prunkvolleren Konkurrenzmodellen. Sie waren geradezu zukunftsweisend. Hier wurde das Thema Design stärker in den Vordergrund gerückt.

Anfang der 90er erlebten hochwertige mechanische Armbanduhren einen neuen Aufschwung und etablierten sich als Luxusgüter und Statussymbole. Auch Junghans brachte eine Neuauflage der Armbanduhr unter dem Namen Max Bill by Junghans heraus. Die Uhr wurde zur Ikone und ist auch heute noch genauso beliebt bei Uhren- wie auch Designliebhabern.

Als zeitloser Klassiker fand die Max Bill by Junghans sogar Einzug ins MOMA – Museum of Modern Art in New York. Weiter werden auch Uhren des Designers Max Bill im Terrassenbau-Museum ausgestellt, welches 2018 eröffnet wurde. An diesem Ort wurden in der Zeit von 1918 – 1982 Junghans Uhren gefertigt. Insgesamt gibt es 9 Terrassen, die alle vom Tageslicht erleuchtet werden.

Noch heute werden diese Uhren von der Firma Junghans produziert. Im Laufe der Zeit haben sich hier zahlreiche Variationen ergeben. Es gibt Modelle mit einem Handaufzugwerk oder einer automatischen Steuerung genauso wie Uhren in schlichtem Weiß oder aber mit einem farbigen Ziffernblatt. Auch bei der Wahl des Armbandes stehen mehrere Varianten zur Verfügung.

Junghans max bill Chronoscope 100 Jahre Bauhaus - Junghans Max Bill - Geschichte eines Uhrenklassikers



Bei dem sogenannten Chronoscope handelt es sich um eine Max Bill Armbanduhr, welche über eine Stoppfunktion verfügt. Neben Herrenuhren gibt es auch Modelle für Damen. Auch hier sind verschiedene Designs verfügbar. Darüber hinaus gibt es Uhren mit Quarzlaufwerken. Auch ist das Plexiglas aufwendig verarbeitet und sowohl kratzfest als auch UV- und chemikalienbeständig. Das Hart-Plexiglas weist zudem einen stärkeren Glanz auf. Neben den Armbanduhren werden aber auch die Klassiker der Wand- und Tischuhren neu aufgelegt. Dem zeitlosen Design bleiben die Entwürfe stets treu.

Ein besonderes Werk von Junghans war 2018 die Max Bill Mega. Diese Uhr verfügt über ein eigenes Funkwerk, welches Junghans selbst entwickelte. Mit dieser Erweiterung kann das Unternehmen von nun jede Form an Kaliber bedienen.

Eine weitere Sonderedition brachte Junghans im Jahr 2019 heraus. Hier feierte der Bauhaus-Stil sein 100-jähriges Jubiläum. Eigens hierfür entwickelt wurde die Max Bill Automatic 100 Jahre Bauhaus in einem Anthrazitton und pulverbeschichtetem Edelstahlgehäuse. Auch das Armband ist grau. Das Datum sticht in sattem Rot hervor. Es soll eine Anlehnung an die rote Tür des Dessauer Bauhaus-Gebäudes sein.

Eine beliebte Sonderedition ist die Max Bill Chronoscope 100 Jahre Bauhaus, welche über rote Datumszahlen verfügt sowie einen roten „100 Jahre Bauhaus“ Schriftzug. Die Uhr wurde in einer Auflage von 100 Stück produziert und aus Weißgold hergestellt. Eine weitere Variation ist in einer Auflage von 1.000 Stück hergestellt worden. Sie wurde aus Edelstahl gefertigt und besitzt eine PVC-Beschichtung, rote Zeiger und eine rote Datumsanzeige. Alle Sondermodelle haben einen Glasboden mit einem Aufdruck des Dessauer Bauhauses.

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