Hochwertige Designertaschen aus Leder wollen gewissenhaft gepflegt werden. Dazu gehört die Imprägnierung sowie eine regelmäßige Lederpflege. Trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, dass auch die Taschen von Gucci, Louis Vuitton, Prada, Furla oder Chloé mit der Zeit verschmutzen. Schließlich tragen wir in den Schmuckstücken die wichtigsten Utensilien mit uns herum. Es versteht sich von selbst, dass wir bei der Reinigung von Designertaschen besonders vorsichtig vorgehen müssen. Hierbei gilt es, Beschädigungen zu vermeiden. Nicht weil Designerware teuer ist, sondern weil wir uns nicht an der Marke versündigen wollen. Doch wie werden hochwertige Handtaschen aus Leder eigentlich gereinigt?
Tabu – die Reinigung in der Waschmaschine
Zeit ist Geld – aber trotzdem sollte die Ledertasche nicht in die Waschmaschine gegeben werden. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen weicht das Leder zwangsläufig auf, wenn es über einen längeren Zeitpunkt in Kontakt mit Wasser kommt. Dadurch verliert das Naturmaterial an Geschmeidigkeit – es trocknet später aus, wird hart und brüchig. Zudem riskieren wir unschöne Verfärbungen und Wasserflecken. Ein weiteres Argument Kontra Waschmaschine: Während dem Schleudergang wird das Leder über Gebühr strapaziert. Auf der Oberfläche treten Kratzer auf. Im schlimmsten Fall reißt die Tasche ein. Ebenso kann es passieren, dass die Designerhandtasche sich durch die Bewegungen im heißen Wasser in der Form verändert. Sowohl Ästhetik als auch Funktionalität ist dann nicht mehr vorhanden. Zudem verträgt nicht jedes Leder das Feinwaschmittel, welches in die Maschine gegeben wird. Um Beschädigungen durch die enthaltenen Chemikalien zu vermeiden, darf die Designerhandtasche auf keinen Fall in die Trommel getan werden. Wer Zeit sparen möchte und die Tasche nicht selbst reinigen möchte, der gibt diese besser in die Reinigung.
So gehen wir bei der Reinigung richtig und behutsam vor!
Zuerst geht es darum, die Tasche optimal auf die Feuchtreinigung vorzubereiten. Hierzu entfernen wir alle Utensilien und wischen das innere mit einem Tuch trocken aus. Soll ein Fleck beseitigt werden, kommt nun eine Trockenbürste mit weichen Borsten zum Einsatz. Mit kreisenden Bewegungen wird der Fleck ausgebürstet. Dabei ist es besonders wichtig, nicht zu viel Druck auszuüben, um das empfindliche Material nicht zu beschädigen.
Ist dieser Reinigungsschritt nicht von Erfolg gekrönt, schreiten wir zur Feuchtreinigung fort. Hierbei verwenden wir ausschließlich destilliertes Wasser. Dieses enthält kein Kalk oder andere Mineralien, welche sich auf der Lederoberfläche ablagern können. Dies führt nämlich oft zu Verfärbungen bzw. Bildung eines unangenehmen Films, welches die Haptik negativ verändern.
Das destillierte Wasser wird nun in eine Sprühflasche gegeben und auf ein Mikrofasertuch aufgesprüht. Es gilt die Devise: Weniger ist mehr! Leder sollte stets mit so wenig Wasser wie möglich in Kontakt kommen. Mit dem angefeuchteten Tuch reiben wir nun mit wohldosiertem Druck in Richtung der Lederstruktur.
Wichtig ist, die Tasche im Anschluss schonend zu trocknen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte hierbei aber strikt gemieden werden. Es kann jedoch ein Föhn auf niedrigster Stufe zum Einsatz kommen. Ist die Designertasche vollständig getrocknet, ist es eine gute Idee, das Material mit einem geeigneten Lederpflegemittel nachzubehandeln. So wird die Tasche insgesamt widerstandsfähiger gegenüber Verschmutzungen.
Sollte ein Reinigungsmittel verwendet werden?
Bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen greifen viele zu Reinigungsmitteln. Dies ist prinzipiell auch keine schlechte Idee. Allerdings müssen wie hierbei Vorsicht walten lassen. Nicht jede Ledersorte verträgt jedes Reinigungsmittel. So wird etwa oft empfohlen, der Sprühflasche etwas Feinwaschmittel beizumischen. Im schlimmsten Fall können wir die Tasche nach der Reinigung dann wegwerfen.
Wildleder ist zum Beispiel besonders anfällig für Flecken, da es über eine raue Oberfläche verfügt. Ebenso anfällig ist es aber auch gegenüber Feinwaschmittel. Dieses kann die Fasern an der Oberfläche der Tasche beschädigen und Verfärbungen provozieren. Es muss unbedingt ein spezielles Fleckenmittel sowie eine Wildlederbürste zum Einsatz kommen! Auch bei Nubukleder ist große Vorsicht geboten, da diese Lederart besonders weich ist. Mit am empfindlichsten sind jedoch exotische Leder aus Schlangen- oder Krokodilhäuten, da diese über eine einzigartige Struktur verfügen.
Tipps und Tricks für die Pflege und Reinigung der Designerhandtasche
– Wer einen möglichst geringen Aufwand betreiben möchte, der legt sich eine Tasche aus Lackleder oder sonstig beschichtetem Leder zu. Bei der Reinigung muss nämlich nur darauf geachtet werden, dass das die Pflegemittel fettfrei sind – um Schlieren zu vermeiden!
– Generell empfiehlt sich eine regelmäßige Reinigung und Pflege. So sollte es Teil der persönlichen Routine werden, die Tasche einmal in der Woche mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Auch durch Imprägnierung kann so dem Entstehen von Ablagerungen und Flecken vorgebeugt werden. Einmal im Jahr sollte dann die Ledermilch aus der Schublade geholt werden. Diese zieht tief in das Material ein und bewahrt es vor der Austrocknung – ohne dass es aufquillt!
– Bei der Reinigung mit Wasser ist es eine gute Idee, das gesamte Leder anzufeuchten. Dies klingt zunächst kontraproduktiv. Allerdings vermeiden wir dadurch, dass es zu einer unschönen Bildung von Wasserrändern kommt.
Fazit
Große Marken sind mehr als nur Teil des persönlichen Lifestyles. Designertaschen sind künstlerischer Ausdruck und gelebter Stil. Eine ordentliche Pflege und angemessene Reinigung trägt dieser Tatsache Rechnung. Je nach Ledersorte ist Vorsicht geboten, um Beschädigungen an der edlen Tasche zu vermeiden. Im Zweifel sollte man einen Experten zurate ziehen oder die Reinigung von Flecken delegieren.
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