Maloles Schuhe bekleiden Damenfüße, Fesseln und Waden in ganz erstaunlicher Bandbreite: mal als Ballerina, mal gestiefelt, mal businessmäßig, mal verträumt und auch verwegen.
Clementine zeigt sich hochhackig geschwungen, nach unten gefährlich verjüngt, aber doch standfest, mit vergoldeter Schnalle am Ristriemen, tief ausgeschnitten und an der wohlgerundeten Spitze züchtig bedeckt mit einer ausfransenden Applikation, die seitlich rot vernäht ist. Clementine ist dezent gebräunt, Clarita trägt Camel mit bunten Schleifchen und kommt auf Kautschuk angelaufen.
Leopardig, getigert, floral gemustert, schlicht schwarz gelackt mit weißer Spitze oder silbrig veredelt, so sehen sie aus, die schicken Schuhe aus der jüngsten Kollektion von Maloles. Größter Beliebtheit erfreut sich Zoe, auch Georges, Georges Duo, Cinta und – Clarita. Zoe ist aus einem Stück gefertigt und dabei handgenäht, vorn am Schaft verbändelt, was einen Hauch von Delikatesse verleiht – die klassischen Ballerinas zum Anschleichen und Davonschweben.
Beinahe männlich markant wirkt der Richelieuschuh, wenn nicht das Pythonimitat wäre, das einen abgrundtiefen Glanz verstrahlt. Dabei ist alles aus Leder, der Absatz gerade mal halb so hoch wie der Schaft. Viel höher hinaus wollen Maloles‘ Stiefel aus blauem, marmoriertem Leder, denen manche schon ein gewisses Maß an Impertinenz andichten wollen. Gewiss nicht impertinent geben sich die flachen Stiefel, die ein schwarzes Orchideenrelief ziert, das einen verhaltenen Glanz aufwirft am langen, weiten Schaft, der an die schlanke, matte Schuhform kunstvoll angesetzt erscheint. Diese extravaganten Stiefel sollten eine Nummer kleiner als gewöhnlich geordert werden.
Eine filigrane Blütenpracht auf 8 cm Höhe umschmeichelt Clothildes zartes Äußeres, das sich bei näherer Betrachtung als durchaus trittfest erweist. Auf mittelgrauem Grund sind empfindliche Rosenblätter doch eher mit Vorsicht zu genießen. Der textile Hahnentritt bekommt ein apartes Lackröllchen verpasst oder eine glänzende Spitze auf flachen Sohlen, die Studs schillern im Paillettenglanz. Noch einmal: Richelieu fürs Büro, natürlich aus Pythonimitat. Poppige Derbys sind dabei auch nicht zu verachten, eher jedoch für die kreative Szene geeignet oder als Demonstration von ausgefallenem Selbstbewusstsein. Wenn’s warm genug dafür ist, werden die Römersandalen herausgekramt, mit kunstgerechter Flechtung in der Sacchetto-Konstruktion. Bequemer kann es wohl nicht sein. So hell wie der Sommer oder auch verhalten blau gefärbt, zurückhaltend grau mit einem Farbtupfer aufgefrischt.
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