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Luxus und medizinische Prävention – zwei Dinge, die zusammengehören

Andere Zeiten, andere Ansprüche: Auch Luxus hat eine Evolution erfahren. Obwohl eleganter Lebensstil, erlesene Kleidung und Statussymbole weiter ihren Platz im Lexikon des Überflusses haben, steigt das Interesse an der Gesundheitsprävention.

Verjüngungskuren und -behandlungen, Ernährungssupplements und Schönheitstreatments gehören seit langem zum Alltag. Was sich verändert, ist dabei die Definition von Luxus und damit die Bandbreite der Dinge, die in diese Kategorie fallen.

Statt rein verschwenderischem Konsum und Prunk liegen Nachhaltigkeit und das Streben nach persönlichem Wohlergehen im Trend.

Alter und Krankheit in Schach halten, das sind uralte Menschheitsbestrebungen. Moderne Medizin hilft dabei.

Viele Arzneimittel, die die Lebensqualität steigern, sind mittlerweile finanziell mühelos erschwinglich – Luxus für die Massen.

Die Entwicklung von Generika für Medikamente, deren ursprüngliche Patente abgelaufen sind, macht das möglich. Der Preis von Sildenafil, das als PDE 5-Hemmer genauso gegen Erektionsstörungen wirkt wie Viagra, liegt deutlich unter dem des bahnbrechenden Vorgängers.

In der Bundesrepublik gilt für alle rezeptpflichtigen Medikamente eine Preisbindung. Landbasierte und Online-Apotheken in Deutschland können also ihren Preis für Arzneien wie Sildenafil nicht selbst bestimmen. Dass es dennoch zu Preisschwankungen kommt, so dass sich Vergleiche lohnen, liegt an den bis zu 3% Aufschlag auf den Einkaufspreis und bis zu 8,51 Euro Pauschalaufschlag pro Packung, der den Apotheken erlaubt ist.

Für registrierte Apotheken mit Sitz im Ausland gilt diese Preisbindung dank eines Urteils des EU-Gerichtshofes nicht. Entsprechend sind deutliche Einsparungen möglich.

Ohne ärztliche Verschreibung kann allerdings auch aus ausländischen Apotheken kein rezeptpflichtiges Medikament geordert werden.

Seriöse Apotheken müssen ein Logo mit einem weißen Kreuz vor einem grün und grau gestreiften Hintergrund zeigen. Wird dieses Logo angeklickt, führt es zu einer Liste mit den im jeweiligen Land zugelassenen Apotheken oder zu einer Ministeriumswebseite, die die amtliche Zulassung der Online-Apotheke bestätigt.

Weil das boomende Geschäft mit Lifestyle-Pillen und Zusätzen auch für Betrüger unwiderstehlich ist, heißt es auch hier, Finger weg, wenn das Angebot gar zu gut ist oder außerhalb der offiziellen Apotheken unter der Hand angeboten wird.

Eine unwissend gekaufte Imitation von Designerkleidung oder Luxusparfüm ist ärgerlich. Gefälschte Arzneimittel sind eine Gesundheitsgefahr. Fehlende Beipackzettel, Rechtschreibfehler und andere Warnzeichen sollten die Alarmglocken schrillen lassen. Die Apotheke vor Ort kann im Zweifelsfall beraten, ob das erworbene Produkt bedenkenlos genommen werden kann.

Biohacking ist ein anderes Zauberwort, wenn es um die Steigerung von Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden geht.

Die Bandbreite ist dabei extrem weit gefächert. Im Endeffekt geht es beim Biohacking darum, den Körper und Geist weitmöglichst zu optimieren. Manche Biohacker greifen zu jahrhundertealten Methoden oder setzen auf Hausmittel.

Andere Biohacker vertrauen auf die neueste Technologie und elektronische Hilfsmittel, um ihr Ziel zu erreichen.

Lichtwecker, die Tageslicht imitieren und damit die Produktion des Schlafhormons Melatonin stoppen, sind eine der Waffen im Arsenal vieler Biohacker.

Meditation, mit oder ohne EEG-Messung, optimal auf die Energiewerte abgestimmte Mahlzeiten, Nahrungszusätze oder Fastenkuren, Waldbaden oder Infrarotkabinen, kalte Duschen oder lange Spaziergänge – Biohacking ist ein Lifestyle geworden.

Auch ohne den Namen sind etliche der populärsten Biohacks längst Bestandteil der Wellness-Szene. Vernünftige Ernährung, Verzicht auf Giftstoffe, genug Schlaf und Erholung, Abschalten und entspannen sind die Grundpfeiler der meisten Kuren. Die wiederum haben eine lange Tradition.

Bereits die alten Römer erholten sich in ihren Thermalbädern. Eine echte Kurtradition in Europa entstand im 19. Jahrhundert, als der Adel zwecks Sommerfrische in die Fremde reiste. Zahlreiche mondäne Seebäder und luxuriöse Kurorte haben ihren Aufstieg den blaublütigen Besuchern zu verdanken.

Frische Luft, Wasseranwendungen, gesundes Essen und Heiltrünke, Massagen und gepflegte Abendunterhaltung waren lange Zeit ein echter Luxus, der nur der Oberschicht vorbehalten war.

Edel-Spas und Kuren, die einen gut gefüllten Geldbeutel voraussetzen, sind noch heute weiterhin begehrt. Je nach Anspruch und Problem gibt es eine Palette an Anwendungen für so gut wie alles, ob es nun um optische Verjüngung, Wellness, Diätkuren oder die Behandlung von ernsthaften Erkrankungen geht.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Bereich der Prävention. Kein anderes Gut ist so wertvoll wie die Gesundheit, mental und körperlich. Millionäre, die ihr Vermögen darauf verwenden, sich ihre Jugend quasi zurückzukaufen, ihre Lebensqualität zu verbessern oder ihre Lebensdauer zu verlängern, sind fester Bestandteil der Schlagzeilen geworden.

Weil Vorbeugung einfacher ist als heilen, ist die Prävention von ernsthaften oder gar bedrohlichen Krankheiten für Menschen in aller Welt ein weiteres wichtiges Thema geworden. Doch solange der Schutz vor vermeidbaren Krankheiten oder deren Behandlung auch eine Frage des Geldes ist, bleiben viele Medikamente Luxusgüter.

Generika helfen dabei, zumindest nach Ablauf des Patentschutzes die Lage zu erleichtern. Medizinische Fortschritte mit allen zu teilen ist ein Luxus, den sich die Welt noch nicht leistet. Aber ein Umdenken bei den Dingen, die wirklich unter diese Kategorie fallen, gibt es bereits. Im Überfluss schwelgen mag gut und schön sein, aber Wohlbefinden und das Leben unbeschwert genießen ist den meisten Leuten weitaus wichtiger.

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