Obwohl beide Märkte stark reguliert sind, ist das Wachstum aber ungebrochen: In Deutschland sowie in der Schweiz steigen seit Jahren die Umsätze in der Glücksspielbranche, obwohl es etwa strenge Einzahlungslimits in Deutschland bzw. Netzsperren in der Schweiz gibt. Die Regeln sind zwar in beiden Ländern klar und streng, beide Länder gehen aber unterschiedliche Wege. Denn während Deutschland auch Privaten den Zugang erlaubt, ist das in der Schweiz ganz anders.
Glücksspielstaatsvertrag vs. Geldspielgesetz
In Deutschland und in der Schweiz bestimmen strikte Regeln, wer das Online Glücksspiel anbieten darf und wer nicht. In Deutschland stellt der Glücksspielstaatsvertrag die Grundlage dar – der GlüStV. Das Regelwerk gilt seit dem Jahr 2021 und ist das Fundament für die bundesweite Regulierung. Die Konzessionen sind begrenzt, die Anforderungen sehr hoch. Online Glücksspiel darf nur angeboten werden, wenn man eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder – GGL – hat. Der Markt wird durch strenge Vorschriften geprägt. Dazu gehören monatliche Einzahlungslimits (1.000 Euro plattformübergreifend) sowie Werbebeschränkungen und das Verbot von Live Casino.
In der Schweiz wird die Grundlage vom Geldspielgesetz – AMG gebildet. Es gibt in der Schweiz kein offenes Lizenzierungsmodell, sodass internationalen Anbietern der Zugang versperrt wird. In der Schweiz dürfen nur jene Anbieter das Online Glücksspiel anbieten, die auch ein landbasiertes Casino betreiben. Hat der Anbieter keine Genehmigung, hat er keinen Zugang, weil Netzsperren in weiterer Folge zum Einsatz kommen, die dann unlizenzierte Plattformen blockieren.
Deutschland erteilt also privaten Betreibern aus unterschiedlichen Bereichen Lizenzen, wenn die Anforderungen erfüllt sind, die Schweiz erlaubt nur etablierten Casinohäusern, das Glücksspiel auch online anbieten zu können. Somit bleibt das Glücksspiel in der Schweiz in der Hand weniger Unternehmer.
Das Spielangebot
Sieht man sich das Spielangebot an, so gibt es unterschiedliche gesetzliche Vorgaben, die sich auf die Vielfalt der Spiele auswirken. In beiden Ländern gibt es die Möglichkeit, an Online Spielautomaten das Glück zu testen. Jedoch müssen die Anbieter in Deutschland strenge Regeln einhalten: Das Einsatzlimit beträgt 1 Euro, zudem gibt es die 5 Sekunden-Regel. Nach jedem Dreh ist also eine fünf Sekunden lange Pause einzulegen. In der Schweiz stehen aufgrund der Tatsache, dass nur landbasierte Casinos ihre Dienste online anbieten dürfen, weniger Online Slots zur Verfügung. Ein vergleichbares Bild zeigt sich beim Live Casino. In Deutschland gibt es kein Live Casino, in der Schweiz nur unter strengen regulatorischen Bedingungen.
Im Bereich der Sportwetten gibt es klare Unterschiede: In Deutschland bieten private Wettanbieter ihre Dienste an, die strengen Werbe- und Einsatzlimits unterliegen, während auch dieser Bereich in der Schweiz unter staatlicher Kontrolle bleibt. In der Schweiz haben private Anbieter keinen Zugang zum Markt – auch nicht, wenn es sich um das Thema Sportwetten handelt.
Sicherheit hat in beiden Ländern einen hohen Stellenwert
Geht es um das Thema Sicherheit, so sind beide Länder ausgesprochen streng: In Deutschland gibt es ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro (plattformübergreifend), zudem liegt das maximale Einsatzlimit bei 1 Euro und es gibt die 5 Sekunden-Regel nach jedem Spin. Des Weiteren muss das Online Casino Teil von OASIS sein – Online Abfrage Spielerstatus. Wer explizit nach Online Casino Seiten ohne OASIS sucht, muss sich nach einem Anbieter ohne deutsche Lizenz umsehen. In diesem Fall muss dann das Glück bei Anbietern auf die Probe gestellt werden, die eine Lizenz von Curacao oder Malta haben. Dabei handelt es sich um unregulierte Plattformen, die auf Grundlage der EU Dienstleistungsfreiheit ihre Dienste in Deutschland anbieten.
In Schweizer Online Casinos werden verschiedene Abläufe überprüft, sodass ein sicheres Spielerlebnis garantiert werden kann. Zudem müssen sich die Spieler verpflichtend verifizieren. Online Casinos mit einer Lizenz aus Curacao oder Malta gibt es in der Schweiz nicht; aufgrund der Netzsperren werden diese Anbieter vom Markt ausgeschlossen.
Keine Kommentare