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VIP-Clubs und Treueprogramme: kaufen, erleben und zocken wie ein Promi

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Sich auf der Fußballtribüne wie ein Ehrengast fühlen, wie ein Star in einen Nachtclub schlendern und hier in speziellen VIP-Bereichen feiern, besonders günstig den besten Mietwagen mieten oder zu noch besseren Konditionen und höheren Gewinnchancen im Casino zocken: exklusive Mitgliedschaften, die besondere Angebote für treue Fans bieten, oder dank der man sich wie ein „Ehrengast“ fühlen kann, sind in vielen Lebensbereich angesagt – und machen meist auch finanziell einfach Sinn.

VIP, exklusive Mitgliedschaft, Privilege Programm – schon allein die Namen dieser Angebote klingen verlockend, denn wer will schon mit der Masse schwimmen? Loyalitäts- und Treueprogramme gibt es schon lange, und wer jemals in der Executive Lounge einer Airline saß oder ein kostenloses Upgrade zu einem besonders exklusiven Hotelzimmer bekam, weil man eben regelmäßig bei dieser Kette absteigt, weiß, wie „wichtig“ und besonders aufmerksam umsorgt man sich hierbei fühlt.

Immer mehr Unternehmen machen sich dieses Konzept zunutze, um Kunden an sich zu binden, und das dauerhaft. Eine Win-Win-Situation, die oftmals noch verbessert wird, wenn Empfehlungsprogramme bestehen, dank derer VIP-Kunden neue Käufer oder Mitglieder rekrutieren.

Zunächst kennt man diese Treueprogramme aus dem Bereich Hospitalität und Entertainment. Die Lufthansa Group beispielsweise bietet mit seinem PartnerPlusBenefit Programm die Möglichkeit bequemer zu reisen und diverse Vorteile zu nutzen. Wer sich kostenlos registriert, sammelt beim Fliegen Punkte, die dann wiederum in Prämien umgewandelt werden können. Dies können kostenlose Upgrades, erlaubtes Übergepäck, bevorzugte Sitzplatzreservierung, kostenloses Internet an Bord oder gar Freiflüge sein. Die meisten Fluggesellschaften besitzen Frequent Flyer oder Air Miles Programme, dank derer man mit genügend angesammelten Flugmeilen kostenlos verreisen kann.

Auch im Nachtleben kann man VIP-Programme zu Genüge: bestimmte Clubs bieten ihren treuen, und besonders zahlungswilligen Gästen speziell abgegrenzte Bereiche zum Feiern oder gute Preise für den Flaschenservice an. Noch verlockender ist es, wenn hier normale Bürger neben Welt-Stars besonders aufmerksam bewirtet werden. Berlin besitzt beispielsweise eine Reihe bekannter Promi-Clubs, die sich damit rühmen gelegentlich Stars wie Lady Gaga, Justin Bieber, Rita Ora, Travis Scott oder Leonardo DiCaprio zu begrüßen.

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Auch bei Autovermietungen sind VIP- und Exklusivitäts-Programme weit verbreitet. Europcar besitzt beispielsweise das Privilege Loyalitätsprogramm – eine Mitgliedschaft, bei der die Teilnehmer sogar für ein ganzes Wochenende kostenlos einen Wagen mieten können, sofern sie zuvor drei Mietungen vorgenommen haben. Zudem gibt es 10 Prozent Rabatt auf alle Mietungen sowie weitere spezielle Preisvorteile, kostenlose Upgrades und schnelleren Buchungsservice. Auch hier ist die Anmeldung kostenlos, und macht für jeden Sinn, der häufig einen Mietwagen benötigt. Auch hier ist die Strategie klar: wer Punkte sammeln kann und ein ganzes Wochenende mit einem kostenlosen Mietwagen in Aussicht gestellt bekommt, ist weniger geneigt zwischendurch bei einem Konkurrenten zu buchen.

Auch Casinos besitzen selbstverständlich VIP-Service und spezielle, exklusive Räume für wichtige Gäste. Ganz klar begrüßt man James Bond im Film oder einen bekannten Millionär nicht wie andere Besucher, die mit geringen Beträgen spielen. Inzwischen gelten diese besonderen Angebote jedoch auch im Rahmen von Mitgliedschaften oder Pauschalbuchungen – wer beispielsweise eine Casino-Reise zu einem der großen Turniere in Tschechien, Monte Carlo oder in der Glückspielhochburg Malta bucht, kann von exklusiven Drinks, zusätzlichen Jetons und oftmals sogar Limousinenservice zum Casino profitieren.

Inzwischen wird jedoch nicht nur in landbasierten Spielbanken gezockt, sondern auch kräftig online: klassische Tischspiele wie Roulette, Poker, Blackjack und Baccarat lassen sich bequem per Computer oder auch auf mobilen Endgeräten wie dem Smartphone oder Tablet spielen. Mit zunehmender Beliebtheit der virtuellen Casinos und der nun weitaus liberaleren Gesetzeslage in Deutschland seit Inkrafttreten des neuen Glückspielstaatsvertrags im vergangenen Jahr, verbreitet sich auch in diesem Bereich die Idee vorteilhafter Mitgliedschaften und VIP-Clubs. Wer oft genug spielt und genügend einzahlt, bekommt Freispiele, Treuepunkte und sogar einen speziellen Kundenbetreuer zugewiesen – die elektronische Version von speziellen Dealern und Freigetränken vor Ort. 888 Casino besitzt beispielsweise den VIP Casino Club mit tollen Bonusangeboten, und auch GIOO Casino, Slotwolf Casino und das Playouwin Online Casino bieten verlockende Treueprogramme. Zu den üblichen Vorteilen gehören hier extra Geschenke, schnellere Auszahlungen, VIP-Betreuer, höherwertige Freispiele, höhere Auszahlungen bei kleineren Umsatzbedingungen und mehr.

Mitgliedschaften sprechen diverse Elemente der Verkaufspsychologie an: zum einen wird dadurch das Gefühl von Zugehörigkeit zu einer elitären Gruppe geschaffen, was wiederum dem Prinzip des „sozialen Beweises“ dienlich ist. Auch das Prinzip der Gegenseitigkeit kommt dabei zum Tragen: nach kostenlosem Anmelden bekommt man bestimmte Vorteile oder gar Geschenke zugesprochen – und dafür revanchiert man sich gerne mit Kundentreue. Worte wie „Mitgliedschaft“ und „VIP Programm“ lösen zudem den Eindruck aus, dass sie nicht allen zugänglich sind oder eben verdient werden müssen, was ihnen zusätzlichen Reiz verleiht.

Dabei muss es sich absolut nicht immer um Luxusgüter handeln. Wer beispielsweise eine Jahreskarte seines Fußballvereins besitzt, und hier spezielle Sitzplätze beanspruchen oder gar von kostenloser Kinderbetreuung bei Heimspielen profitieren kann, während bei den Tickets selbst Geld gespart wird, kennt dieses Phänomen ebenso wie Mitglieder bestimmter Bonusprogramme im nächsten Supermarkt.

Relativ neu ist hierbei die Nutzung bestimmter App-Angebote: Online-Bekleidungsanbieter Fabletics bietet beispielsweise eine flexible Mitgliedschaft, bei der ein monatlicher Mitgliedsbeitrag gegen Artikel eingelöst werden kann. Rabatte und Gratisversand gehören dabei ebenso zu den Vorteilen wie exklusiver Zugriff auf eine Fit App, mit der man kostenlos zu den Programmen von „Weltklasse Trainern“ Sport treiben und im Wohnzimmer trainieren kann.

Sogar Lidl besitzt sein eigenes VIP-Programm und App: Innerhalb des Lidl Plus Programms erhält der Kunde seine eigene digitale Kundenkarte mit wöchentlichen Coupons, Partnerangeboten, Filialfinder, Rabattsammler und sogar Rubellose zur Gamification und Unterhaltung beim Einkauf. Das Prinzip ist auch hier einfach und lockt zum häufigeren Kauf: wann immer die Kundenkarte beim Bestellen gescannt wird, erhält man eine Rubbelkarte, mittels der man zusätzliche Coupons gewinnen kann. Auch diese Mitgliedschaft ist kostenlos, stärkt jedoch effektiv die Kundenbindung.

Nahezu jede größere Ladenkette oder Tankstelle besitzt heute ein Treueprogramm, mit dem man Punkte sammeln und diese später für Rabatte nutzen kann. Oftmals werden in diesem Zusammenhang sogar größere Preise wie Autos und Kreuzfahrten verlost. Einer der bekanntesten VIP-Programme ist Amazon Prime: entgegen einer jährlichen Mitgliedsgebühr können hier die meisten Produkte kostenlos geliefert werden, zudem gibt es für Prime-Mitglieder spezielle Prime-Tage mit attraktiven Angeboten, Abonnement-Service für Produkte, die man regelmäßig nutzt, wie sogar kostenlosen Zugang zum Prime Video Streaming-Service, der anderen Anbietern wie Netflix und Disney+ Konkurrenz macht und zahlreiche Filme wie auch TV-Serien anbietet.

Das Konzept geht also auf, weshalb Kundenkarten, Mitgliedschaften und VIP-Programme in nahezu jedem Marktbereich zu finden sind. Um Exklusivität allein muss es dabei absolut nicht mehr gehen, wie die Treueprogramme von Supermarktketten und Drogeriemärkten beweisen. Worte wie „exklusiv“ und „VIP“ verfehlen dennoch nicht ihre Wirkung, und Unternehmen erfinden ständig neue Begriffe und Ideen für ihre Mitgliedschaften, dank der sich der Käufer besonders privilegiert und geschätzt fühlt. Freizeit- und Sportbekleidungshersteller The North Face nennt sein Mitgliedsprogram kreativ VIPeak, The Body Shop belohnt mit seinem VIP-Programm nicht nur mit Rabatten und Bonusangeboten, sondern auch damit, dass der Kunde mit seiner Mitgliedschaft effektiv den Tierschutz unterstützt, während Nike auf Partnerangebote setzt: VIPs bekommen hier über ihre Mitgliedschaft zusätzlich Rabatte bei Marken wie Apple und Headspace, und wer am Nike Training Club oder Run Club teilnimmt, wird für seine Workouts mit exklusiven Produkten oder T-Shirts belohnt, die man sich durch Sporttreiben verdienen muss – eine schlaue Taktik für ein Belohnungssystem. Kosmetikkette Sephora besitzt ein mehrstufiges Treueprogramm, das auf den jährlichen Ausgaben im Laden basiert und je nach Level verschiedene Vorteile und Prämien bietet, was wiederum an den Ehrgeiz der Käufer appelliert durch größere Einkäufe eine höhere Mitgliedebene zu erreichen.

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