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Monte Carlo, Baden-Baden & Co: Kultur und Glamour der klassischen Kasinos

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Einst galten sie als bevorzugter Tummelplatz von Hochadel und Geldadel. Heute sind selbst die elegantesten Casinos Europas deutlich egalitärer geworden, ohne dabei auf kulturellen Anspruch zu verzichten. Der Hauch von Glamour, der Häuser wie das legendäre Casino Monte Carlo oder die von Hollywoodlegende Marlene Dietrich zur schönsten Spielbank der Welt erklärten Einrichtung in Baden-Baden seit jeher ungebrochen umgibt, hat seinen Ursprung bereits in den Anfangstagen der Glücksspieltempel.

Als erstes Casino der Welt gilt das “Ridotto”, das von der venezianischen Obrigkeit im Jahr 1638 in einem Flügel des Palazzo Dandolo eingerichtet wurde. Statt mit dem normalen Volk auf den Straßen der Lagunenstadt zu zocken, trafen sich hier maskierte Adelige zur Karnevalszeit zum gepflegten Glücksspiel. Damit sollte in erster Linie die ärmere Bevölkerung davon abgehalten werden, ihr Geld aufs Spiel zu setzen, doch die Idee von einem eigenen Casino für die Elite (und damit verbundene Steuereinkünfte für die Herrscher) fand bald nicht nur in Venedig Anklang.

Im 17. und 18. Jahrhundert breiteten sich Casinos in den vor allem beim europäischen Adel beliebten Kurorten des Kontinents aus. Während tagsüber die Heilquellen im Vordergrund standen, gehörten die Abende eleganter Unterhaltung, bei denen Kartenspiele wie Faro, einem Vorgänger von Poker, Whist, aus dem später Bridge entstand, und Piquet mit Begeisterung in den Kursälen gezockt wurden. Mitte des 18. Jahrhunderts kam dann das Kesselspiel Roulette dazu, das im Gegensatz zu den anspruchsvollen Kartenspielen blitzschnell erlernt werden konnte und tatsächlich ein reines Glücksspiel war.

Doch das Spielen allein genügte den edlen Gästen nicht, und Konzerte, Theater und Tanzveranstaltungen gehörten schon bald zum erwarteten Rahmenprogramm. Auch als die Casinos mehr und mehr Intellektuelle, Künstler und reiche Bürger zu ihren Besuchern zählten, hielt sich der kulturelle Anspruch. Das 1865 eröffnete Casino Monte Carlo, das vom gleichen Architekten wie die Pariser Oper entworfen wurde, prunkt mit einem Atrium aus Marmor und Gold, luxuriösen Sälen, die den diversen Spielen vom eleganten Baccarat bis zu modernen Slots gewidmet sind, sowie einem eigenen Konzertsaal. Dass dieses Casino bis heute das wohl berühmteste der Welt geblieben ist, hat es vor allem seiner Lage an der französischen Riviera zu verdanken, die seit dem 19. Jahrhundert zum Tummelplatz von Blaublütern und Geldadel geworden war. Ab den 1950er Jahren kam dank des nur einer halben Stunde entfernten Filmfestivals in Cannes noch der junge Jet-Set dazu. Endgültig in die Geschichte ging Monte Carlo dank eines fiktiven Casinofans ein, der hier mit Vorliebe spielte. Der von Ex-Geheimdienstler, Auto- und Zockernarr und Schriftsteller Ian Fleming kreierte Spion James Bond machte zunächst in Romanen und ab 1962 auf der Kinoleinwand das Casinospiel bei allen Schichten populär. Bereits in seinem ersten Auftritt in “James Bond jagt Dr. No” wurden das Baccarat-Spiel, Martinis und seine Schwäche für schöne Frauen zum Markenzeichen des neuen Leinwandhelden.

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Dabei beeindruckte er genauso mit seiner lässigen Eleganz wie dem stilechten Benehmen. Dass es strikte Etiketteregeln beim Spiel gibt, macht dabei einen Teil des Reizes aus. Doch während nichts mehr dazu beiträgt sich wie James Bond zu fühlen als ein Zockerabend in entsprechend edler Garderobe, sind Benimmfehler umso unangenehmer. Zum Glück lassen sich heutzutage die Feinheiten der Etiketten und vielversprechende Strategien bereits vorher trainieren, wobei es sich empfiehlt, auch bei Übungsspielen im Online-Casino darauf zu achten, wo die besten Auszahlungsquoten angeboten werden. Doch nicht nur die James-Bond-Filme, die außer dem Casino Monte Carlo unter anderem Szenen im Casino Estoril in Lissabon, dem Floating Dragon Casino in Macau und fiktiven Casinos in Las Vegas und auf den Bahamas zeigen, haben die Casinowelt zum Teil der modernen Unterhaltungskultur gemacht.

Zu den Klassikern des Genres zählen auch die Danny Ocean Abenteuer, “Ocean’s 11”, “Ocean’s 12” und “Ocean’s 13”, in denen George Clooney als charmant-krimineller Titelheld mit seinen Spießgesellen Casinos aufs Korn nimmt. Eine Fortsetzung der Serie mit dem Großteil der Stars ist derzeit im Gespräch. Vor allem in der Wüstenmetropole Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada sind Casinos und moderne Kultur untrennbar verbunden. Kaum eines der großen Resorts verzichtet darauf, seinen Besuchern regelmäßige Konzerte mit Superstars oder Theater anzubieten. Während in der Spielbank Monte Carlo noch heute Oper und Ballett zelebriert werden, regieren in Las Vegas Stars wie Katy Perry und Adele. Der Cirque du Soleil hat mittlerweile sogar mehr als ein halbes Dutzend verschiedene Shows in den Resorts von “Sin City”. Deutsche Casinos bieten zwar weniger hochkarätige Namen in ihren Eventprogrammen, aber auch hier sind Musik, Theater und Kabaretts, Lesungen, Modeschauen und andere Veranstaltungen längst ein fester Bestandteil im Programm. Hinzu kommt erstklassige Gastronomie. Auch wenn die alten Spiele wie Faro und Whist längst durch modernere Kartenspiele abgelöst worden sind und der Casinoklassiker Roulette genauso als elektronische Variante gezockt werden kann, ist das Prinzip gleichgeblieben. Casinos und Kultur gehören weiterhin untrennbar zusammen.

Dank der Digitalisierung der Freizeitwelt ist das Eintauchen in das Lebensgefühl einfacher denn je, selbst wenn das gewünschte Flair nur durch die passende Hintergrundmusik und Abendgarderobe beim Besuch im Online-Casino kreiert wird. Mit etwas Fantasie wird dann selbst das heimische Wohnzimmer zum Salle Américain in Monte Carlo oder zum Bellagio in Las Vegas. Und wer weiß, vielleicht sind Hochadel und Geldadel ebenfalls virtuell im gleichen Raum. Wo einst Masken verlangt waren, kommen heute aus gutem Grund online Avatar zum Einsatz.

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